Andreas Neubacher - Beratung-Supervision-Coaching

Wie dich deine Komfortzone immer wieder ausbremst.

Du kennst das sicher. Du nimmst dir etwas vor (mehr Sport zu machen zum Beispiel) und hältst es ein paar Tage durch und dann findest du „Gründe“ warum es heute gerade nicht passt. Das kann am inneren Schweinehund liegen oder fachlich gesehen, an der Komfortzone. Aber was ist das überhaupt genau:

Definition Komfortzone:

Die persönliche Komfortzone ist jener Bereich, in dem wir uns sicher fühlen, uns wohlfühlen. Sie ist das Umfeld, das wir kennen und gewohnt sind. Und sie endet dort, wo Überwindung und/oder Anstrengung beginnen und es nicht mehr bequem ist.

Die Komfortzone ist individuell

Jeder Mensch verfügt über eine individuelle Komfortzone, weil die Grenzen, wo das sichere Gefühl aufhört und die Überwindung beginnt, unterschiedlich verlaufen. Ein Überschreiten dieser Grenze verursacht ein mulmiges Gefühl, weil man das gewohnte Umfeld verlässt.

So wird es eine schüchterne Person schon Überwindung kosten, einen fremden Menschen anzusprechen, womit hingegen eine extrovertierte Person keine Schwierigkeiten hat.

Die eigenen Grenzen überwinden

Es kann äußerst bereichernd sein, sich mit dem Wagnis und dem Risiko bedingt durch das Überschreiten der eigenen Komfortgrenze auseinanderzusetzen. In der behüteten, begrenzten Umgebung – z. B. im Büro oder zu Hause – ist das oft nicht möglich. Oft genügt schon ein kleiner Kick, um das Leben lebenswerter zu gestalten und die persönliche Reife zu fördern.

Suche dir regelmäßig Herausforderungen, die dir etwas Überwindung kosten, die eben das Verlassen der Komfortzone erfordern. Es muss nichts Großartiges sein.

Oder setze dir ein großes Ziel, das dich momentan vielleicht noch überfordert. Teile es dir in kleine Etappen auf und mache dich auf in Richtung Ziel. Denn das Verlassen der Komfortzone kann mehrere positive Folgen mit sich bringen:

Du lernst Neues kennen und erweiterst deinen Horizont.

Du lernst insbesondere dich selbst besser kennen und entwickelst dich weiter.

Dadurch, dass du dich intensiver mit dir selbst auseinandersetzen, kannst du in Zukunft deine Fähigkeiten optimal einschätzen und einsetzen.

Wenn du zu neuen Ufern aufbrechen, dann wirkst du der Langeweile entgegen und bringst neuen Schwung in dein Leben.

Es ist ein fantastisches Gefühl und ein tolles Erfolgserlebnis, eine große Herausforderung geschafft zu haben.

Dein Selbstbewusstsein und deine Selbstsicherheit nehmen zu, sodass du im Laufe der Zeit in der Lage sind, immer höhere Hürden zu überspringen. Du wächst an den Herausforderungen.

Ängste können überwunden werden, indem du dich ihnen stellst und damit deine Komfortzone verlässt.

Du weißt selbst viel zu berichten und verfügst über einen nicht alltäglichen Erfahrungsschatz.

Wenn du regelmäßig deine Komfortzone verlässt, hast du zukünftig weniger Schwierigkeiten damit, es immer wieder zu tun.

 

Die Angst vor Veränderung und Deine Komfortzone

Unsere Komfortzone ist unsere Wohlfühlzone. In ihr fühlen wir uns wohl und sicher. Wenn wir etwas machen wollen, was wir noch nie zuvor gemacht haben, dann liegt das meist außerhalb unserer Komfortzone.

Dinge die außerhalb unserer Komfortzone liegen, machen uns Angst. Daher vermeiden wir sie oder zögern sie hinaus.

Verantwortlich dafür ist eine Region in unserem Gehirn. Die oberste Aufgabe des limbischen Systems ist von Natur aus für unser Überleben zu sorgen. Das limbische System versucht also uns vor potentiellen Gefahren zu beschützen – alles mit einem Ziel: Wir sollen überleben.

Uns neuen Situationen auszusetzen bedeutet eine Veränderung. Und mit jeder Veränderung verbindet das limbische System in erster Linie Gefahr – klar, denn es weiß ja nicht was auf uns zukommt. Wollen wir uns also einer neuen Situation aussetzen so läutet unser limbisches Hirnareal die Alarmglocken – Achtung, Achtung!

Methoden, um das „Was die wohl von mir denken werden…“ loszulassen

Es ist gut und gesund dich für die Meinung anderer zu interessieren. Angst davor zu haben, brauchst du jedoch nicht.

Wenn du offen bist für die Meinung der anderen, dann heißt das, dass du bereit bist zu lernen. Du bist bereit ihre Meinung oder ihr Feedback anzuerkennen, um dich dadurch weiterzuentwickeln.

Angst vor der Meinung anderer zu haben bedeutet, dass du deinen Selbstwert davon abhängig machst, was andere von dir denken.

Raus aus deinem Kopf

Manchmal sind die Gedanken oder Erwartungen anderer nur in deinem Kopf.

Es kann durchaus sein, dass du dir mehr Gedanken machst als notwendig.

Menschen merken, wenn du dich für etwas wirklich begeisterst. Menschen sind von Natur aus neugierig und die meisten wollen nur dein Bestes – auch deine Eltern und Freunde.

Lerne deine Emotionen zu kontrollieren

Vielleicht fühlst du dich emotional manchmal wie in einer wilden Achterbahnfahrt, die nie aufhört. Hier ist eine Übung, die sich glaube ich die Buddhisten ausgedacht haben:

 

Spüre in dich hinein und versuche dir deiner Ängste bewusst zu werden

beobachte deine Gedanken als würdest du einen Schwarm Vögel vorbeiziehen sehen

wenn du deine Ängste oder negativen Gedanken so beobachtest, können sie nicht Besitz von dir ergreifen.

Sei dir bewusst: deine Emotionen und Gedanken können dich nur dann kontrollieren, wenn du das zulässt.

Akzeptiere dich, so wie du bist.

Uns selbst zu akzeptieren ist gar nicht so einfach. Jeder von uns zweifelt immer wieder an sich selbst. Auch Menschen, die bereits erfolgreich sind -sie sind nur besser darin diese anzunehmen.

Uns selbst anzunehmen mit unseren Stärken und Schwächen ist nicht einfach – und definitiv keine Sache, die wir in der Schule oder der Uni lernen. Eine mögliche Übung ist es all diese Dinge auf ein Blatt Papier zu schreiben. Danach schaust du dir deine Punkte an, die du aufgeschrieben hast. Für viele dieser Punkte werden dir Möglichkeiten einfallen wie du etwas an dir selbst ändern kannst.

Wenn du sportlicher sein willst – kannst du mehr Sport machen.

Kurz: Es steht selbst in deiner Macht diese Punkte zu ändern, du musst sie nur erst ausfindig machen.

Deine Werte vor Augen rufen

Deine Grundwerte sind dein innerer Kompass. Sie definieren wofür du stehst, welche Überzeugungen du hast und wie du die Welt positiv verändern willst.
Wenn du dir deine Grundwerte vor Augen rufst, dann weißt du warum du tust, was du tust. Dann kommt auch die Motivation von innen!

Mit Freunden sprechen

Sprich mit deinen besten Freunden darüber und frage sie nach ihrer ehrlichen Meinung.

Deine wirklich guten Freunde werden versuchen dich zu verstehen und dich akzeptieren und annehmen egal was du tust.
Und vergiss nicht: Fehler machen ist stets erlaubt! Entscheidend ist sich selbst gegenüber ehrlich zu sein und seine Schritte zu reflektieren.

Loslassen was du nicht kontrollieren kannst

Die Wurzel des ganzen “Was andere wohl von mir denken werden” ist, dass du dich und dein Selbstwertgefühl von einem Ergebnis abhängig machst, das du nicht kontrollieren kannst.

Du hast absolut keine Kontrolle darüber, was Menschen über dich sagen oder denken. Egal ob du die besten Absichten hast oder etwas Lächerliches machst – ganz egal.

Du kannst nur kontrolliere, was du tust und sagst. Wie Menschen darauf reagieren, steht nicht in deiner Macht.Deine Antwort auf ihre Reaktion (egal wie diese ausfällt) wiederum kannst du sehr wohl kontrollieren.

Der Kreislauf der Komfortzone:

Das Verlassen der Komfortzone ist eine Art Kreislauf. Du bewegst dich von deiner aktuellen Komfortzone (Punkt A) zu deiner neuen Komfortzone (Punkt B) und die neue Komfortzone (Punkt B) wird dann zu deiner aktuellen Komfortzone (Punkt A). Sozusagen eine ständige Entwicklung.

Je öfters du etwas tust, desto besser wirst du darin.
Und das ist der schwierige Teil, den Anfang zu machen. In ca. 3 Wochen ist es eine Gewohnheit. Es wird tief in dir verwurzelt sein. Wenn du es jeden Tag für 3 Wochen tust. Und innerhalb der 3 Wochen sind ersten 5 Tage der schwierigste Teil und sobald du diese überwunden hast, wird es einfacher für dich. Dann befindest du dich auf dem Weg zur Großartigkeit. Du bist drauf und dran deine Komfortzone zu verlassen.

Welche Dinge passieren beim Komfortzone verlassen?

Es gibt zwei entscheidende Dinge, wenn du aus deiner Komfortzone rausgehst passieren:

Die Angst verschwindet

Der Stress verschwindet

Wusstest du, dass bei einem Auto der meiste Sprit beim Anfahren verbraucht wird und genauso ist es auch, wenn du deine Komfortzone verlassen willst. Um die Komfortzone verlassen bzw. die Komfortzone erweitern zu können braucht es viel Energie – genauso wie beim Anfahren. Und wir denken, dass wir diese anfänglichen Bemühungen ständig weiter tun müssen. Und das ist nicht wahr.

Welche Tipps helfen dir noch beim Komfortzone verlassen?

Werde dir deiner Komfortzone bewusst und werde dir auch bewusst darüber, dass es natürlich ist in der Komfortzone zu bleiben.

Ändere deine Gedanken bzw. deine Sichtweise der Komfortzone. Sehe deine Komfortzone statt als ein Gefängnis eher als Unterschlupf an und akzeptiere das Gefühl des Unbehagens. Das heißt, gehe nicht bekannte Wege, sondern wähle Herausforderung über Komfort und setze Ziele, die dich dazu zwingen raus aus der Komfortzone zu kommen. Lerne letztlich die Unbehaglichkeit zu akzeptieren.

Fange an deine Komfortzone kontinuierlich zu verlassen bzw. zu erweitern – Schritt für Schritt. Achte auch darauf, dass du es gemäß deines Tempos machst und nicht überhastet vorgehst. Du willst deine Komfortzone verlassen bzw. erweitern und nicht Mauern einreißen.

Überprüfe konstant deine Fortschritte, um sicherzustellen, dass du auch wirklich raus aus der Komfortzone kommst.

Das waren jetzt meine Gedanken zum Thema „Komfortzone verlassen“ bzw. wie du raus aus deiner Komfortzone kommen kannst. Ich hoffe, dir haben die Tipps gefallen. Denn ich weiß, dass es anfangs wirklich schwierig ist die Komfortzone verlassen zu können.

BITTE BEACHTEN:

Dass das Heraustreten aus deiner Komfortzone nicht das Ziel ist, sondern der Weg dorthin.

Dass außerhalb der Komfortzone nicht einfach der Ort ist, „where the magic happens“ oder wo das eigentliche Leben stattfindet, sondern eine Region, die Lern-, Stretch- oder Risikozone heißt. Und die den letzten dieser drei Namen mit gutem Grund bekommen hat.

Dass jenseits der Risikozone die Panik-Zone liegt, in der wirkliche Panik zu finden ist.

Es geht bei der Komfortzone nicht darum, sie zu verlassen, hinter sich zu lassen wie zu klein gewordene Schuhe, oder wie man seine Herkunftsfamilie „verlässt“, wenn man flügge wird.

Es geht nicht darum, dir einen dauerhaften Wohnsitz zu suchen außerhalb von da, wo du dich komfortabel, kompetent und sicher fühlst.

Sondern es geht darum, die Grenzen dieses Bereichs in kleinen Schritten zu erweitern, zu erreichen, dass er sich vergrößert, und dass du mehr und mehr Neues für dich in deine Komfortzone holst. Und dich dadurch erweiterst, deine Möglichkeiten vergrößerst. Und zwar die Möglichkeiten, die du hast, um komfortabel, kompetent und sicher zu handeln.

Und das passiert, wenn du dich viel an dieser Grenze zwischen Komfort- und Risikozone aufhältst, immer wieder ein paar Schritte hinausgehst, dir etwas Neues aneignest, und es wieder mit nach Hause nimmst, hinein in die Komfortzone.

Das wichtige aber ist: Was auch immer du lernen willst, was du dich trauen willst, wozu du den Mut aufbringen willst – das holst du dir rein in deinen Komfortbereich, und zwar in deinem Tempo und so, dass du dich wohl fühlst, in der für dich und den Augenblick genau richtigen Mischung aus Mut und Komfort. So wird dein Kompetenzbereich größer, indem du bei immer mehr Dingen immer sicherer wirst. Und das ist das Ziel.

Gerne unterstütze ich dich beim Erreichen deiner Ziele, melde dich einfach!

 

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