Andreas Neubacher - Beratung-Supervision-Coaching


Warum es „Kenne dein Wofür“ statt „Kenne dein Warum“ heißen muss

In der heutigen Zeit wird oft betont, wie wichtig es ist, das „Warum“ hinter unseren Handlungen zu verstehen. Simon Sinek hat mit seinem Konzept „Start with Why“ große Bekanntheit erlangt und viele Menschen dazu inspiriert, ihre Beweggründe zu hinterfragen. Doch ist es wirklich ausreichend, nur das „Warum“ zu kennen? Ich behaupte: Nein. Es ist ebenso entscheidend, das „Wofür“ zu kennen. Dieser Blogartikel beleuchtet, warum es „Kenne dein Wofür“ statt „Kenne dein Warum“ heißen muss und zeigt die Unterschiede zwischen diesen beiden Perspektiven auf.

Das „Warum“: Die Beweggründe und die Vergangenheit

Das „Warum“ fokussiert sich auf die tiefen, inneren Beweggründe für unser Handeln. Es fragt nach der Motivation, die uns antreibt und hat oft eine Verbindung zur Vergangenheit. Viele Menschen finden ihr „Warum“ in Erfahrungen, die sie geprägt haben, oft in Form von Herausforderungen oder negativen Erlebnissen. Beispiele für ein „Warum“ könnten sein:

  • Persönliches Wachstum: „Ich möchte mich weiterentwickeln, weil ich in der Vergangenheit oft das Gefühl hatte, nicht gut genug zu sein.“
  • Soziale Gerechtigkeit: „Ich möchte den Menschen helfen, weil ich Ungerechtigkeit und Leid erlebt habe.“
  • Leidenschaft: „Ich liebe es, Menschen zu unterstützen, weil ich es selbst erfahren habe, als ich es am meisten brauchte.“

Diese Gründe sind zutiefst persönlich und emotional verankert. Sie geben uns Kraft und Orientierung in schwierigen Zeiten. Das „Warum“ ist die treibende Kraft, die uns morgens aus dem Bett holt und uns durch Herausforderungen hindurch trägt. Es hat jedoch oft seinen Ursprung in negativen Erfahrungen, die uns dazu bringen, einen Unterschied machen zu wollen. Für mich startet hier die persönliche Veränderung.

Das „Wofür“: Der Zweck, das Ziel und die Zukunft

Das „Wofür“ hingegen fragt nach dem Zweck und dem Ziel unserer Handlungen und ist zukunftsorientiert. Es richtet den Blick auf das Ergebnis, das wir erreichen möchten, und auf die positiven Auswirkungen, die unsere Handlungen haben sollen. Beispiele für ein „Wofür“ könnten sein:

  • Konkrete Projekte: „Ich arbeite daran, einen neuen Coachingansatz zu entwickeln, welcher die Menschen auf ihrem Weg zu ihrem Wofür unterstützt.“
  • Messbare Erfolge: „Ich möchte, den neuen Coachingansatz in einem Jahr mindestens bei 20 Personen anwenden und dann evaluieren und anpassen.“
  • Direkte Nutzen: „Ich unterstütze Menschen dabei, ihre beruflichen Ziele zu erreichen, um ihnen ein erfüllteres Leben zu ermöglichen.“

Das „Wofür“ ist somit weniger abstrakt als das „Warum“. Es ist greifbarer und richtet sich auf konkrete Ziele und Ergebnisse. Während das „Warum“ uns antreibt, gibt das „Wofür“ uns eine klare Richtung und einen messbaren Erfolg. Im Gegensatz zum „Warum“, das oft aus negativen Erfahrungen der Vergangenheit resultiert, startet das „Wofür“ meist positiv und richtet sich auf die Gestaltung einer besseren Zukunft.

Warum das „Wofür“ entscheidend ist

Ein starkes „Warum“ kann inspirieren und motivieren, aber ohne ein klares „Wofür“ bleibt diese Motivation oft ungenutzt und ineffektiv. Hier sind einige Gründe, warum das „Wofür“ so wichtig ist:

  1. Klarheit und Fokus: Ein konkretes „Wofür“ hilft dabei, klare Prioritäten zu setzen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Es verhindert, dass man sich in zu vielen Projekten verzettelt.
  2. Messbare Ziele: Das „Wofür“ ermöglicht es, Fortschritte zu messen und Erfolge zu feiern. Es macht unsere Bemühungen sichtbar und nachvollziehbar.
  3. Teamarbeit: In einer Gruppe ist ein gemeinsames „Wofür“ unerlässlich, um alle Beteiligten auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören. Es schafft Zusammenhalt und gemeinsame Anstrengung.
  4. Nachhaltigkeit: Ein klares „Wofür“ stellt sicher, dass unsere Handlungen langfristig und nachhaltig sind. Es hilft, kurzfristige Erfolge von langfristigen Zielen zu unterscheiden.
  5. Positive Ausrichtung: Während das „Warum“ oft in der Vergangenheit verankert ist und negative Erfahrungen reflektiert, blickt das „Wofür“ in die Zukunft und betont positive Veränderungen und Ergebnisse.

Für mich bedeutet das, im Sinne der Weiterentwicklung:

Während das „Warum“ die tiefen, persönlichen Beweggründe für unser Handeln beschreibt und oft in der Vergangenheit verankert ist, gibt uns das „Wofür“ eine klare Richtung und konkrete Ziele für die Zukunft. Beide Aspekte sind wichtig, aber das „Wofür“ ist entscheidend, um unsere Motivation in greifbare und messbare Ergebnisse umzusetzen. Es reicht nicht aus, nur zu wissen, warum wir etwas tun; wir müssen auch wissen, wofür wir es tun. „Kenne dein Wofür“ sollte daher die Leitlinie sein, die uns hilft, unsere Visionen in die Realität umzusetzen und positive Veränderungen zu bewirken.

 

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