Führung = Stress?
Derzeit ist am Arbeitsmarkt ein starker Wandel zu spüren. Nicht nur die Fehlenden „Fachkräfte“ auch die fehlenden Führungskräfte sind für viele Betriebe ein Problem.
Viele Menschen glauben, Sie seien beruflich in der „zweiten Reihe“ besser aufgehoben. Sie denken, Sie seien dem Stress und dem Druck einer Führungsposition nicht gewachsen. Obwohl sie sowohl fachlich als auch menschlich alle Voraussetzungen mitbringen, schieben sie diesen Schritt immer und immer wieder hinaus.
Diese Aussage macht theoretisch Sinn: Psychobiologisch ist der Kontrollverlust durch Fremdbestimmung ein zentraler Stressfaktor: Das Gefühl, einer Situation nicht Herr zu sein, versetzt uns in Alarmbereitschaft. Dass akuter Stress unwillkürlich auch körperliche Reaktionen hervorruft, ist evolutionsbiologisch begründet: Durch Ausschüttung von Stresshormonen macht sich unser Organismus für Kampf oder Flucht bereit. Auch wenn bedrohliche Situationen heute nicht mehr durch die Begegnung mit wilden Tieren entstehen, hat sich die Stressreaktion kaum verändert. So lässt sich etwa das Herzrasen vor einer wichtigen Präsentation erklären.
In Führungsaufgaben, welche man sich selber stellt verändert sich jedoch das Bild. Hier zeigen wissenschaftliche Untersuchungen, dass es keinen Zusammenhang zwischen Führung und Stress gibt: Laut der Whitehall Studie hängt Stress und der empfundene Druck nicht mit dem Platz auf der Karriereleiter zusammen, sondern mit der Kontrolle, die Mitarbeiter über ihren Tagesablauf haben.
Anders gesagt: weniger Selbstbestimmung, mehr Stress.
Deshalb sinkt der Stresslevel in Führungspositionen sogar, weil ich gestalten und meine eigenen Werte und Ziele einbringen kann.
Daher gilt, wenn ihr die Möglichkeit Führungsverantwortung für etwas zu übernehmen, wofür ihr viel Leidenschaft habt, dann macht das, es wird euch gelingen.